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Ungenügend

Autorin: Asuka Lionera

Verlag: Drachenmond Verlag

ISBN: 978-3-95991-224-2

 

Klappentext

 

 

"Scheiße! 

Sie ist es!

Siedend heiß durchläuft es meinen Körper.

Gott, diese Stimme! Allein schon wie mein Vorname über ihre rosa Lippen kommt, bringt mich um den Verstand."

 

Leon ist der Playboy der Schule, doch sein Herz gehört nur einer Frau: seiner ehemaligen Nachhilfelehrerin Alex. Als seine Eltern der anstößigen Beziehung auf die Schliche kommen, müssen sich Leons und Alex' Wege trennen.

 

Fast vier Jahre später stolpert Alex erneut in Leons Leben - und bringt es gehörig durcheinander. Denn nun steht sie als ausgebildete Lehrerin vor ihm und ein Zusammensein scheint unmöglich...

 

Meine Meinung

 

Das Cover zu "Ungenügend" finde ich sehr passend, da Leon auch einen sehr muskulösen Bauch hat. Die Jeans ist der einzig wirkliche Farbklecks. Eine Dame steckt die Hände in die Hosentaschen des Herren. Für mich fängt da schon beim Cover das Gehirn zu interpretieren, ob ihre Hände an seinen Taschen etwas mitteilen wollen. Ist sie der dominante Part in der Beziehung? Oder kann sie einfach nur nicht die Finger von seinem besten Stück lassen? 

 

Den ersten Satz fand ich schon herrlich. Ich muss gestehen, ich habe einen eher derben Humor, der gar manchmal als grenzdebil gilt. Asuka hat einen tollen, lockeren Erzählstil, der zum Weiterlesen einlädt.

"Ungenügend" wird aus Leons Sicht erzählt. Seine Gedankengänge lassen mich manchmal an den Kopf packen, aber ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass ein pubertärer, junger Mann so denkt und so handeln kann. Trotzdem fand ich sie grandios. Leon ist ein aroganter, reicher, verwöhnter Mistkerl, der Frauen wir Taschentücher benutzt. Er ist halt ein Bad Boy und besticht durch Sarkasmus.

Ich muss aber sagen, dass ich Alex sehr blass fand. Ich hätte gerne etwas mehr über sie erfahren, warum Leon auf sie steht. Ja, es wird zwar beschrieben, aber es war mir nicht genug um zu begreifen, warum sie "die Eine" ist. Mir hat da ein wenig mehr Tiefgang gefehlt. 

Ein paar Szenen fand ich auch nicht ganz logisch. Mir fällt eine Situation besonders ein: Nachts klingelt es an der Tür. Die Dame hört die Klingel und lässt den nächtlichen Besucher ein. Der Mann wiederum bekommt von all dem nichts mit. Hatte er Oropax in den Ohren? Wenn es bei uns nachts klingeln würde, wären wir beide wach und mein Mann käme nicht erst eine halbe Ewigkeit später aus dem Bett geschlurft und würde mich allen Ernstes fragen, ob ich nicht schlafen kann. Ich fand diese Stelle deshalb ein klein wenig unlogisch.

Die Zwangsheirat in unserer heutigen Zeit fand ich auch strange. Dieser Zufall, dass es ausgerechnet Evelyn ist, fand ich etwas dick aufgetragen.

Auch das Ende hat bei mir ein paar Fragen aufgeworfen. Ich fand es auch nicht wirklich realistisch.

Ein paar mehr Rückblenden und mehr Tiefgang der Charaktere, insbesondere Alex hätte ich mir gewünscht.

Trotzdem habe ich das Buch innerhalb eines Tages inhaliert, weil es mich amüsiert hat. Es ist spritzig und frisch geschrieben, gar frech. Ich fand es gut, so ist es nicht. Es hat halt ein paar Schwächen über die ich aber hinweg sehen kann.

 

Fazit

 

 

Dafür, dass es Asuka Lioneras erster Ausflug in ein andere Genre war und sie unbedingt ein Buch aus der Sicht eines Mannes schreiben wollte, finde ich es trotz der genannten Schwächen gut. Es passt meiner Meinung nach sprachlich zu so einem jungen Protagonisten. Das hat Asuka wirklich gut hinbekommen. Mich hat es allein wegen Leons Gedanken unheimlich gut unterhalten. Ich musste öfters schmunzeln und gar lachen, weil ich Leon einfach herrlich finde. Danke für dieses tolle Buch, Asuka. Du hast dein Ziel erreicht. Ich habe mich köstlich amüsiert. Ungenügend ist dieses Werk nicht, denn es hat meine Lesegelüste befriedigt.